Drei Volkswagen-Modelle - Golf 53+1, Passat Caroline und der Polo Fahrroboter Klaus - zeigen drei jeweils eigene Möglichkeiten des autonomen Fahrens auf. Gemeinsam ist allen die zukunftsweisende Sensor-Technologie, mit deren Hilfe der Wagen Streckenführung, aber auch Hindernisse erkennen kann. Alle drei Fahrzeuge waren im Erprobungsversuch erfolgreich. An nachfolgenden, weiter- führenden selbstfahrenden Fahrzeugen wird geforscht. Die neu geschaffene Themeninsel gibt bis zum 9. Oktober 2016 Einblicke in das Forschungsgebiet selbststeuernder Automobile.
Archiv 2015
Events 2015
2015 wurde das AutoMuseum Volkswagen 30 Jahre alt. Und es gab noch mehr Jubiläen zu feiern: 60 Jahre Karmann Ghia, 40 Jahre Polo, 30 Jahre ... aber bitte sehen Sie selbst:
- 24. November 2015 bis 9. Oktober 2016 /Autonomes Fahren
- 15. November 2015 / Modellbörse 2015
- 5. November 2015 bis 7. Februar 2016 / Stadt, Land, Fluss.
- 9. Oktober bis 9. Dezember 2015 / Zeitspuren. Gemälde, Grafiken, Skulpturen.
- 25. September 2015 / Saratoga Seven - Oldtime Jazz
- 23. Juli bis 4. Oktober 2015 / Außen klein. Innen groß. 40 Jahre Polo.
- 11. Juli 2015 / Petra Ernyei Quartett - Jazzkonzert.
- 17. Mai 2015 / Internationaler Museumstag 2015
- 14. bis 17. Mai 2015 / Frühjahrstreffen der Brezelfenstervereinigung e. V.
- 24. April bis 12. Juli 2015 / Jubiläumsausstellung 30 Jahre AutoMuseum Volkswagen - Generation Volkswagen.
- 29. Januar bis 11. April 2015 / Käfer im Sportdress - 60 Jahre Karmann Ghia.
- 15. Januar bis 15. März 2015 / Rallyesieger mit 34 PS - Hans Wehner und seine Rennerfolge.
Autonomes Fahren.
Themeninsel zum selbstfahrenden Automobil vom 24. November 2015 bis 9. Oktober 2016.

Modellbörse 2015.
Automodelle. Prospekte, Pins am 15. November 2015.
Auch die sechste Modellbörse im AutoMuseum Volkswagen in Kooperation mit automania verspricht wieder ein breites Sortiment an interessanten Modellen in fast allen Maßstäben, Prospekten und Pins. Ein Muss für jeden Sammler. Schauen Sie am Sonntag, 15. November 2015 von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr herein. Der Eintritt beträgt nur 3,- €. Aussteller melden sich bitte bei Kai Seehase unter kai.seehase@t-online.de an.

Stadt, Land, Fluss.
Freizeitautos von Volkswagen vom 5. November 2015 bis 7. Februar 2016. - VERLÄNGERT bis 21. Februar 2016.
Mit der Sonderausstellung „Stadt, Land, Fluss“ rückt das AutoMuseum Volkswagen den Freizeitspaß mit Volkswagen in den Fokus. Dieser zeigt sich schon beim Käfer und seinen kuriosen Umbauten wie dem schwimmenden, sogenannten Messina-Käfer, den Buggy-Varianten oder dem Volkswagen Baja. Aber auch mit dem Golf sind von Volkswagen freizeitliche Maßstäbe gesetzt worden wie ein Ducat, eine Sonderkarosserie auf Golf 1 Basis beweist. Ihren Höhepunkt findet die Ausstellung im Golf Country, der „Mutter der SUVs“ von Volkswagen, der sein 25jähriges Jubiläum feiert. Die Ausstellung wird noch bis 21. Februar 2016 zu besichtigen sein.

In Europa sehen Sie solche Gefährte eher selten, aktuell ist jedoch eines im AutoMuseum zu finden: Echte Baja California-Käfer kamen aus Kalifornien – ihre Besitzer preschten dort und in der angrenzenden mexikanischen Küstenregion durch den Sand. Höhergelegt, mit kargem Innenraum und breiten Schlappen (hier: 265er-Räder hinten), dazu ein leistungsgesteigerter Motor unter der nur noch ansatzweise vorhandenen Haube – dieser „Baja“ der Firma RoadRage Cycles Intl. verspricht ganz viel Fahrspaß.

Ein Motorrad mit Käfer-Motor – das baute Técnica Paulista de Máquinas in São Paulo von 1992 bis 1999 in Serie. Die meisten der 1.000 Bikes gingen ans Militär, nur wenige wurden exportiert. Drei von ihnen kamen nach Deutschland. Für den Antrieb des nach der griechischen Göttin „Kahena“ benannten Zweirads sorgt ein Mexiko-Boxer.

Ein Unikat auf Basis eines Golfs von 1977 ist dieser Ducat. Günter Dukat aus dem schweizerischen Arbon baute ihn 1981 in Privatregie zum Kunststoff-Sportcoupé um. Für den 930 Kilo leichten und vier Meter kurzen Wagen nutzte er Teile unterschiedlichster Herkunft. Stoßfänger, Außenspiegel, Rückleuchten und Blinker stammen zum Beispiel von Ferrari, und die Klappscheinwerfer kamen ursprünglich von einem Porsche.

Auf Basis des VW up präsentierte Volkswagen auf der IAA 2011 dieses Showcar, das schon rein optisch gute Laune verbreitet. Anders als seine historischen Vorbilder hat der buggy up! einen wassergekühlten Dreizylinder unter der abgesenkten Front. Der schicke Zweisitzer mit auswaschbarem Innenraum und markantem Überrollbügel erinnert farblich an den Apal Buggy. Sollte bei einer Ausfahrt mal nicht die Sonne scheinen, gibt es ein leichtes Segeltuchverdeck.

Vorreiter für spätere SUV- und Cross-Modelle: der Golf Country.Zwischen April 1990 und Dezember 1991 baute Steyr Daimler Puch in Graz 7.735 Stück. Von der besser ausgestatteten Chrom-Edition, welche im AutoMuseum zu sehen ist, entstanden nur 558 Einheiten. Basis des Country war der CL syncro Viertürer. Mittels eines Hilfsrahmens wurde die Karosserie um 120 mm höhergesetzt, die Bodenfreiheit wuchs somit auf 180 mm. Typisch waren der „Rammbügel“, der Unterbodenschutz und der Reserveradhalter, die den Offroad-Style des Autos betonten.

Der Country Buggy als Freizeitgefährt für Surfer und Jäger konzipiert, bildete die Vorlage für den VW Typ 181. Zum Produktionsende des Käfers Ende der 60er brachte das in Abwicklung befindliche Werk in Melbourne (Australien) dieses eigenentwickelte Modell heraus und bot es auch den Wolfsburgern zur weiteren Nutzung an – nicht zuletzt, um das Werk vielleicht doch noch zu erhalten...

Zeitspuren. Gemälde, Grafiken, Skulpturen.
Eine Ausstellung von Natalia und Wladimir Rudolf. Vom 9. Oktober bis 9. Dezember 2015.
Im Rahmen der Reihe "Mobilart. Kunst im AutoMuseum Volkswagen."
„MobilArt. Kunst im AutoMuseum Volkswagen.“ heißt eine neue Reihe im AutoMuseum Volkswagen, die Künstlern, die sich im weitesten Sinne mit automobilen Themen auseinandersetzen, eine neue Plattform bietet. Den Auftakt macht das Künstler-Ehepaar Natalia und Wladimir Rudolf mit der Ausstellung „Zeitpuren. Gemälde, Grafiken, Skulpturen.“ Natalia Rudolf hat besonders Oldtimer für sich entdeckt und mit ihrem ganz eigenen Stil ihre Dynamik, ihre Anmut und Eleganz in Szene gesetzt. Wladimir Rudolfs Skulpturen im Stil Giacomettis zeigen unterschiedliche Motivationen und Formen von Bewegung.

Oldtime Jazz zwischen Oldtimern.
Saratoga Seven spielt im AutoMuseum am 25. September 2015 um 19.00 Uhr
Ein weiterer Klassiker im AutoMuseum: Die bekannte und beliebte Braunschweiger Jazzband „Saratoga Seven“ spielt am Freitag, 25. September 2015 ab 19.00 Uhr den traditionellen Dixieland-Sound. Wie bei ihren vorausgegangenen Auftritten im AutoMuseum stehen auch hier die zum Mitswingen auffordernden Klänge des New Orleans Jazz und des Blues der Jazzbegründer wie Louis Armstrong im Mittelpunkt. „I don’t get a thing if it ain’t got that swing“, lautet das Motto der Rhythmus-Gruppe (www.saratoga-seven.de). Der Kartenverkauf beginnt ab sofort und exklusiv im AutoMuseum Volkswagen. Preis pro Karte: 15,- € - Einlass: 18.00 Uhr.

Außen klein. Innen groß. 40 Jahre Polo.
Jubiläumssausstellung vom 23. Juli bis 4. Oktober 2015 - verlängert bis 18. Oktober 2015
Jung, dynamisch, unkonventionell - so könnte man den Polo umschreiben. Der kleine Bruder des Golf feiert in diesem Jahr sein 40. Jubiläum. Das AutoMuseum Volkswagen widmet dem Geburtstagskind eine eigene Sonderausstellung, die den Ideenreichtum dieses Klassikers in seinen ersten beiden Generationen präsentiert. Selbstverständlich wird der „Ur-Polo“ von 1975 ausgestellt, aber auch die sportlichen Varianten wie das bis heute sehr beliebte Polo Coupé G 40 und der eine oder andere private Umbau, z. B. zum Derby Cabriolet oder zur verbreiterten Rennsport-Version. Die Schau wird vom 23. Juli bis 4. Oktober 2015 zu sehen sein.

Mit dem Polo II G40 Breitbau entwickelte Volkswagen Motorsport einen Umbausatz für das Straßentuning. Die verbreiterte Karosserie passte sowohl auf das Chassis des Coupés als auch des Steilhecks. Neben dem Selbstumbau ließen sich die Fahrzeuge aber auch gleich umgebaut bestellen. Der abgebildete Wagen ist eines der zwei ersten von Volkswagen Motorsport und ein Vorserienexemplar der G40-Serie.

Rainer Buchmann, gefeierter Automobilveredler der 1980er Jahre, brachte mit Unterstützung der Volkswagen AG 1982 den sogenannten bb-Buchmann-Polo heraus – 20 mal als bb-Polo-Carat in Blaumetallic und 20 mal als bb-Polo-Paris in Brombeermetallic. Neben Kotflügel-Verbreiterungen und breiteren Reifen verfügte der Wagen über eine aufwändige Innenausstattung und die digitale Anzeigentechnik DINFOS mit Schalttasten im Lenkrad.

Zu den Spartechnologien, mit denen Volkswagen sich schon in den 1970ern beschäftigte, zählte auch die Aerodynamik. So entstand auf Basis des Polo I Facelift der heute fast vergessene E 80, ein Prototyp mit Abdeckungen, Spoilern und einer einklinkbaren Frontverkleidung, die den Luftwiderstand erheblich reduzieren sollte. Zudem erhielt der E 80 einen direkteinspritzenden Dieselmotor – hier sogar mit Aufladung mittels Bendix-Supercharger.

Mit der schrittweisen Übernahme des Trabant-Werkes in Zwickau begann Volkswagen mit der Fertigung des Polo. Der Viertakt-Trabant und der Polo liefen parallel vom Band, wobei es sich beim Polo um eine sogenannte SKD-Montage aus vorproduzierten Modulen handelte. Der ausgestellte Polo ist das erste Exemplar aus Sachsen: Es wurde am 21. Mai 1990 gebaut. Ein knappes Dreivierteljahr später löste die Produktion des Golf II den Polo II ab.

Mut zur Stufe zeigte Volkswagen mit dieser Ausführung des Polo – dem Derby, der 1977 sein Debüt feierte. Auch er bekam Anfang der 1980er Jahre ein Facelift, es blieb aber beim Limousinen-Outfit mit großzügigem Kofferraum. Auffällig, da äußerst selten, ist das Cabriolet auf Derby Basis, das bei der Firma Dietrich in Münster entstand. Das Verdeck lässt sich manuell fast komplett versenken.

Die wohl unbekannteste Schöpfung auf Basis von Polo-Technik ist ein Beiwagen-Motorrad, das von einem Volkswagen Mitarbeiter privat umgebaut wurde. Warum, das bleibt sein Geheimnis. Er installierte einen kompletten Polo-Triebwerksblock quer in den Beiwagen, wobei von hier aus beide Hinterräder angetrieben wurden. Geschaltet wird das Motorrad nicht über ein Fußpedal, sondern über einen serienmäßigen Schaltknüppel aus dem Polo.

Oldtime Jazz zwischen Oldtimern.
Petra Ernyei Quartett zu Gast am 11. Juli 2015 um 19.00 Uhr
Mit dem Petra Ernyei Quartett belebt das AutoMuseum Volkswagen seine Konzertreihe "Oldtime Jazz zwischen Oldtimern" wieder. Von Bossanova bis Swing ist alles vertreten. Der Auftritt des Quartetts im AutoMuseum Volkswagen am 11. Juli 2015 erfolgt auf Einladung von Prag Live e. V. www.praglive.de Beginn ist 19.00 Uhr, Einlass ab 18.15 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Probefahrten mit Prototypen.
Im Rahmen des Internationalen Museumstags am 17. Mai 2015.
Am Sonntag, 17. Mai 2015 findet der jährliche Internationale Museumstag unter dem Motto „Museum – Gesellschaft – Zukunft“ statt. Das AutoMuseum Volkswagen beteiligt sich an dieser Aktion im Rahmen seiner Sonderausstellung „Generation Volkswagen. Kleinstserien. Studien. Prototypen.“ Zwei Entwicklungs-Ingenieure von Volkswagen stellen ihre Zukunftsmodelle vor und stehen gern für Fragen rund um zukunftsweisende Forschung bei Volkswagen zur Verfügung. Parallel haben die Besucher die einmalige Chance, im EcoRacer, einem Roadster von 2005 und im XL1 als Beifahrer eine Probefahrt zu erleben.

40. Jubiläumstreffen in Wolfsburg
Frühjahrstreffen der Brezelfenstervereinigung vom 14. bis 17. Mai 2015
Vor 40 Jahren schloss sich eine kleine Gemeinschaft von Liebhabern des „Brezelkäfers“ (mit geteilter Heckscheibe) und seiner nachfolgenden Generation, des „Ovali“, zur Brezelfenstervereinigung e. V. zusammen. Sein Jubiläum feiert der Club an dem Ort, an dem die Wagen vom Band liefen: in Wolfsburg. Die Präsentation der Fahrzeuge findet am Samstag, 16. Mai 2015 ab 9.00 Uhr am AutoMuseum Volkswagen statt. Hier steigt auch der traditionelle Ersatzteilmarkt, auf dem Käferliebhaber sicherlich das eine oder andere lange gesuchte Ersatzteil für ihren Klassiker finden. Am Sonntag, 17. Mai bildet der Korso über das Werksgelände den abschließenden Höhepunkt des Treffens. Weitere Infos zum Treffen unter www.brezelfenstervereinigung.de

Generation Volkswagen. Kleinstserien. Studien. Prototypen.
Jubiläumssausstellung 30 Jahre AutoMuseum Volkswagen vom 24. April bis 12. Juli 2015.
Die Jubiläumsausstellung spannt anhand von 16 Prototypen den Bogen von den innovativen Leistungen der Marke Volkswagen in den 50er-Jahren bis in die Neuzeit. Dabei werden verworfene technologische Ansätze ebenso gezeigt wie zur Serienreife weiterentwickelte Konzepte. Die meisten Exponate sind in dieser Form und Zusammenstellung noch nie gezeigt worden. Schwerpunkte sind kraftstoffsparende oder alternative Antriebe, aber auch stilistische Experimente, die ihrer Zeit weit voraus waren.

Der EA 311 Spezial (vorn) von 1966 ist ein besonders gelungenes Beispiel für die Kreativität der Volkswagen Designer. Er bereitete den Weg für den späteren Typ 4, der bereits einen Flachmotor und eine selbsttragende Karosserie hatte. Die Form des Prototyps war absolut zeitgemäß und alles andere als rückwärtsgewandt.

Das Auto 2000 (vorn) von 1981 nahm die Zukunft vorweg. Äußerlich erinnert das Auto an den späteren Passat B3, basierte aber auf einem Golf I. Neben der windschnittigen Form besonders erwähnenswert ist der Dreizylinder-Turbodiesel. Dank Segelfunktion (Freilauf) und Startstopp-Vorrichtung war der Prototyp ein Sparwunder.

Der Eco Racer (vorn links) von 2005 verkörpert ein kleines, zweisitziges Mittelmotor-Fahrzeug, das sich dank herausnehmbarer Dachteile als Speedster, Targa und Coupé nutzen ließ. Ein 1,5-Liter-TDI-Motor und der extreme Karbon-Leichtbau sorgten für Minimalverbräuche des immerhin 230 km/h schnellen Autos.

Der NILS (vorn) von 2011 ist ein ambitioniertes Forschungsprojekt im Gewand eines einsitzigen Flügeltürers. Den Antrieb des Cityflitzers übernimmt ein Elektromotor mit 65 km Reichweite. Dank eines soliden Alu-Spaceframes bleiben in puncto Sicherheit keine Fragen offen. Das Auto hat zudem ein, ESP, Abstandswarner und eine zukunftsweisende Infotainment-Ausstattung.

30 Jahre – 30 Modelle heißt die zweite Sonderschau zum Jubiläum, eine Kooperation der Internen Kommunikation von Volkswagen und des AutoMuseum Volkswagen. Im Rahmen einer Verlosung konnten 30 Mitarbeiter der Volkswagen AG ein Fotoshooting im AutoMuseum gewinnen. Die Fotografen Matthias Leitzke und Frank Bierstedt setzen die Gewinner an „ihren“ Volkswagen Klassikern gekonnt ins rechte Licht. Besonders begehrte „Fotopartner“ waren Golf GTI, Bulli-Modelle und der Herbie-Käfer. Als zweite Aufgabe sollten die Teilnehmer erzählen, warum sie sich für Ihr Lieblings-Exponat entschieden haben. Die Porträts mit den Statements werden am jeweiligen Modell präsentiert.

Käfer im Sportdress - 60 Jahre Karmann Ghia.
Sonderausstellung vom 29. Januar bis 11. April 2015
Die erste große Sonderausstellung des AutoMuseum Volkswagen 2015 widmet sich dem Jubiläum eines eleganten, zeitlosen Klassikers: Dem Karmann Ghia, der in in all seinen Facetten durchleutet wird. Von der Evolutionsgeschichte dieses knapp 20 Jahre produzierten Modells über Unikate, Prototypen bis hin zum großen Bruder, dem Typ 34. Lassen Sie sich in die Zeit des Petticoats und des Rock'n Rolls zurückversetzen.

Dank der Initiative von Karossier Wilhelm Karmann und Ghia-Chef Luigi Segre entstand 1953 ein schickes kleines Coupé auf Basis des Käfers. In einer gewagten Aktion wurde es Volkswagen-Chef Heinrich Nordhoff präsentiert – und von ihm für gut befunden. Mitte 1955 ging es schließlich in Produktion. Zwei Jahre nach Fertigungsbeginn des Coupés wurde übrigens auch ein schickes Cabrio ins Programm genommen. Bei zahlreichen Details immer wieder aufgefrischt, blieben Coupé und Cabrio bis 1974 im Programm – um dann vom Scirocco abgelöst zu werden.

Liebhaberautos finden immer auch Besitzer, die ihr Schmuckstück noch weiter optimieren wollen. So gibt es Karmann-Ghia mit leistungsgesteigerten Motoren bis hin zum Porsche-Sechszylinder, reine Rennwagen, Showcars für die nächtliche Cruise-Tour und neuerdings auch Elektroversionen, die für eine nahezu geräuschloses Fahrt sorgen. Selbst bei Karmann in Osnabrück entstanden Umbauten – beispielsweise in Form einer einzigartigen Interieurstudie von 1962.

Karmann do Brasil war eine gute Adresse – hier entstand beispielsweise der legendäre SP2, der indes offiziell nie nach Europa kam. Auch der kleine Karmann-Ghia wurde in Brasilien gefertigt, wenn auch mit einigen Modifikationen. So war das Verdeck des Cabrios kaum gepolstert, und eine Heizung für Coupé und Cabrio schenkte man sich ganz. Sogar ein Nachfolger des Typ 14 wurde in Brasilien gebaut – der TC 145, von dem zwischen 1970 und 1974 insgesamt 18.119 Einheiten entstanden.

Neben dem Typ 14 wagte sich Karmann auch an die große Baureihe 34. Sie flankierte 1961 das Debüt der großen Typ 3-Limousine. Das amerikanisch wirkende, ausladende Coupé mit 1,5- und dann mit 1,6-Liter-Boxer im Heck blieb bis 1969 im Programm, wirklich erfolgreich war es aber nicht. Bereits 1962 war sogar eine Cabrio-Version entstanden, von der ab Werk lediglich 12 Exemplare gebaut wurden. Später bauten verschiedene Spezialbetriebe Coupés in Cabrios um.

Die Karmann-Historie geht ins Jahr 1906 zurück, als erstmals Personenkraftwagen aufgebaut wurden. Große Kunden der Vorkriegszeit waren Adler und Hanomag. Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich Karmann vor allem auf Volkswagen, baute aber auch zahllose Modelle für Audi, BMW, Ford, Mercedes-Benz, Opel, Porsche und andere. Dafür standen das Werk Osnabrück (heute Volkswagen Osnabrück) und das mittlerweile weggegebene Werk Rheine zur Verfügung.

Rallyesieger mit 34 PS - Hans Wehner und seine Rennerfolge.
15. Januar bis 15. März 2015
Die kleine Sonderschau des AutoMuseum Volkswagen ist eine Hommage an die motorsportlichen Erfolge des früheren Finanzbeamten Hans Wehner und seines damals neuen 1200er Käfers. Wehners Rallye-Abenteuer beginnen mit seinem Sieg bei der Tour d‘ Europe 1960, einer Gleichmäßigkeits-Rallye, die im Süden und Osten Europas gefahren wurde. Die im Verlauf der Tour entstandenen Bilder sind Zeitzeugen für die Strapazen, denen Mensch und Maschine ausgesetzt war. Ein Meilenstein auch für Volkswagen – das Unternehmen bekannte sich zu Wehners Erfolg und nutzte ihn für Werbezwecke. Wehner indes setzte sich bei weiteren Rallyes durch.

Wehner und sein Beifahrer Horst Wilhelm, damals beide Mitte 30, waren überaus engagierte Rennsportler aus Wiesbaden. Wilhelm fungierte zudem jahrelang als Rennleiter in der Formel 1. Den größten Teil der Tour d’Europe saß Hans Wehner am Steuer, den Beifahrerplatz hatte er mit einem Liegesitz ausgestattet. Um Landkarten, Visa und Devisen mussten sich die Teams selbst kümmern. Die erste große Durchsicht des Wagens erfolgte übrigens in Damaskus, wo man die nagelneue 34-PS-Käfer-Variante noch gar nicht kannte…

Nach der erfolgreichen Tour führte Hans Wehner seinen erstaunlich frischen Käfer und seine Pokalsammlung beim Wiesbadener Volkswagen Händler Rossel vor. Die Geschäftsleitung gratulierte, der Volkswagen Vertrieb aus Wolfsburg bedankte sich mit einem formellen Schreiben. Wehner setzte den Käfer mit der legendären Nummer WI-HW 65 noch drei weitere Jahre bei Rennen und im Alltag ein, anschließend fuhr er NSU Prinz. Und ab Anfang der 70er-Jahre arbeitete er im Ehrenamt als Rennfunktionär und Rennleiter.

Nicht nur die 10.000 Kilometer der Tour d’Europe hielt der nahezu serienmäßige VW-Käfer klaglos durch. Auch andere Rennklassiker wie die Rallyes Spa-Sofia-Lüttich oder Lyon-Charbonnieres sowie diverse Rundstreckenrennen bewältigte der Käfer klaglos mit gelegentlichen Blessuren. Bei der Marathon de la Route Spa-Sofia-Lüttich 1962 zerbrach die Frontscheibe, woraufhin Wehner und Copilot Graf Matuschka-Greifenclau mit Motorradbrillen weiterfuhren. Der Graf legte sich ein Pseudonym mit wenigen Buchstaben zu, um so schneller die Kontrollstellen absolvieren zu können.
