Prototypen

Volkswagen
für Fortgeschrit­tene.

Entwickeln, verbessern, verwerfen, wieder neu beginnen, testen, in Frage stellen, mutig sein, anders denken, Neues wagen: Die Entwicklungsabteilung von Volkswagen musste schon immer permanente Höchstleistung bringen, um die Marke voranzutreiben und die Grundlage für langfristigen Erfolg zu schaffen. Zeugnisse dieses Einsatzes sind die unzähligen Prototypen, Versuchsträger und Studien – von denen nur sehr wenige das Licht der Serienreife erblickten. In der Themenwelt „Prototypen“ des AutoMuseum Volkswagen steht vor allem eine Frage im Mittelpunkt, die die Entwickler vor Jahrzehnten wohl am meisten bewegte: Wie findet man einen Nachfolger für den großen Welterfolg, den Käfer?

Als kleinen Vorgeschmack zeigen wir Ihnen hier eine kleine Auswahl unserer Prototypen:



Volkswagen EA 47-12, 1955/56

Daten
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Baujahr

1955/56

Motor

4-Zylinder-Boxer, luftgekühlt

Leistung

30 PS / 22 kW

Hubraum

1.192 ccm

Höchstgeschwindigkeit

80 km/h

Der EA 47-12 ist der zwölfte von 15 Prototypen, die im Zeitraum zwischen Mitte 1953 und Ende 1956 entstanden. Dieser Entwicklungsauftrag (EA) war eine erste Reaktion auf Forderungen nach einem moderneren Käfer-Nachfolger. Das Turiner Automobildesign-Atelier Ghia entwarf und fertigte Karosserien, deren Styling stark an den Karmann-Ghia erinnert. Auch technisch war der Prototyp auf der Höhe seiner Zeit – mit Querlenker-Vorderachse, drehstabgefederten Hinterrädern und vollsynchronisiertem Vierganggetriebe.

Volkswagen EA 47-12 01

Volkswagen EA 97, 1960

Daten
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Baujahr

1960

Motor

4-Zylinder-Boxer, luftgekühlt

Leistung

30 PS / 22 kW

Hubraum

1.192 ccm

Höchstgeschwindigkeit

145 km/h

Auch der Entwicklungsauftrag (EA) 97 diente ursprünglich dem Ziel, einen Käfer-Nachfolger zu bauen. Im Verlauf der Entwicklung, die 1957 startete, lösten sich die Wolfsburger Stilisten von der Käfer-Form und fanden zur reinen Ponton-Linie, wie sie auch den parallel entwickelten Typ 3 auszeichnete, der 1961 als Volkswagen 1500 in Serie gehen sollte. Nach Auflage einer 200er Nullserie wurde das Projekt aber gestoppt: Der EA 97 war zu nahe am Käfer und auch am Typ 3 positioniert. 1969 aber erlebte er seine Renaissance und bildete die Basis für den „Brasilia“ – die brasilianische VW-Tochter VW do Brasil produzierte den Kompaktwagen bis 1982.

Volkswagen EA 97 01

Volkswagen EA 142, 1966

Daten
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Baujahr

1966

Motor

4-Zylinder-Boxer, luftgekühlt

Leistung

68 PS / 50 kW

Hubraum

1.679 ccm

Höchstgeschwindigkeit

145 km/h

Der Weg zum Volkswagen Typ 4, der 1968 als 411 sein Debüt gab, war lang und abwechslungsreich. In seiner Entwicklungsphase experimentierten die Volkswagen Konstrukteure mit zahlreichen Technologien. Der gezeigte Prototyp EA 142 von 1966 repräsentiert das endgültige Technikkonzept, wenn auch noch nicht die endgültige Karosserieform: Volkswagen blieb dem Heckmotor auch in der Mittelklasse treu, wechselte aber von Stufen- auf Fließheck. Neu war die selbsttragende Konstruktion, stilistisch war der EA 142 von Pininfarina beeinflusst.

Volkswagen EA 142 01

Volkswagen EA 276, 1969

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Baujahr

1969

Motor

4-Zylinder-Boxer, luftgekühlt

Leistung

44 PS / 32 kW

Hubraum

1.493 ccm

Höchstgeschwindigkeit

130 km/h

Viele Wege führten zum neuen Volkswagen Golf – der EA 276 war einer davon. Sein Konzept trug einige Merkmale des späteren Erfolgsmodells, wie Frontmotor mit Frontantrieb und Schrägheck mit großer Heckklappe. Unter der Motorhaube aber war statt des späteren, wassergekühlten Golf-Reihenvierzylinders der vertraute Käfer-Boxer mit Luftkühlung montiert – vor allem um Entwicklungskosten zu sparen. Es blieb bei dieser Studie, realisiert in einem einzigen und zudem nicht voll funktionstüchtigen Exemplar.

Volkswagen EA 276 01

Volkswagen EA 272, 1972

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Baujahr

1972

Motor

4-Zylinder-Reihenmotor, wassergekühlt

Leistung

55 PS / 42 kW

Hubraum

1.297 ccm

Höchstgeschwindigkeit

147 km/h

Als Ersatz für den Heckmotor-1600 (Typ 3) konzipierte Volkswagen Anfang der 70er-Jahre das Frontantriebs-Konzept EA 272, bei dem der Motor raumsparend in Queranordnung zwischen den Vorderrädern lag. Zugunsten einer rationellen Fertigung innerhalb des Volkswagen Konzerns entschied man sich letztlich für die Übernahme des von Giorgio Giugiaro gezeichneten Audi 80-Konzeptes: Der darauf aufbauende Passat kam 1973 mit längs angeordnetem Motor.

Volkswagen EA 272 01